Hamburg
Deutschland
Friedhof Olsdorf, I: Rosengarten, II: Millionenhügel Memento Grabmale seit 1 Juli 1995
unbekannt
Viele an AIDS Erkrankte sehen für ihren eigenen Todesfall bisher nur die anonyme Bestattung als einzige Option an - und zwar immer dann, wenn eine Beisetzung im Familienkreis nicht möglich oder unerwünscht ist, oder es keine Angehörigen gibt, die die Pflege eines Einzelgrabes langfristig übernehmen können.
Die von Memento e.V. initiierten und gepflegten gemeinschaftlichen Grabstätten schließen hier eine wichtige Lücke und setzen ein sichtbares Zeichen für den Umgang mit Sterben, Tod und Trauer im Zusammenhang mit AIDS. Die Krankheit AIDS und die davon betroffenen Menschen gehören zu dieser Stadt und bilden einen Teil ihrer Geschichte; diese Zugehörigkeit wollen wir auch über den Tod hinaus sichtbar machen.
Wir haben 1995 auf dem Ohlsdorfer Friedhof in Hamburg eine erste Grabstätte mit einem historischen Grabmal von 1897 erworben, welches von Memento restauriert worden ist. Ein altes Mosaik erleuchtet wieder in seinen ursprünglichen Farben. Schon 1997 waren dort die Beisetzungsmöglichkeiten soweit erschöpft, dass eine zweite Grabstätte angekauft werden musste. Zur Gestaltung des Grabmals hat Memento einen Ideenwettbewerb ausgeschrieben, die Realisierung erfolgte zum Totensonntag 1999.
Pfingsten 2012 wird zusätzlich ein Grabstein In Memoriam eingeweiht, auf dem Namen von Menschen verzeichnet werden können, deren Grabstätte an anderer Stelle abläuft, die zu Lebzeiten jedoch für Antidiskriminierung und Prävention im AIDS-Bereich aktiv waren oder sich sonst in der Hamburger schwulen Community engagiert haben.
Der Verein Memento hat sich zur Aufgabe gemacht, für Menschen, die in irgendeiner Weise von AIDS betroffen sind, gemeinsame Grabstätten anzubieten, und dadurch die erlebte Solidarität über den Tod einzelner hinaus zu erhalten. Das Angebot der Memento-Grabstätten gilt grundsätzlich für alle von AIDS Betroffen, darüber hinaus natürlich auch für deren Partner und Partnerinnen.

Memento e.V.