Wie so oft, so ist auch der Kleine Stern – ein Kooperationsprojekt der katholischen Kirchengemeinde Heilig Kreuz und der Aids-Hilfe Münster - ein Ergebnis gelungener Vernetzung. Die Aids-Hilfe Münster war in den neunziger Jahren Mitglied eines Hospizgründungsvereins, in dem auch der Geschäftsführer der münsterschen Bischof-Hermann-Stiftung (für wohnungslose Männer) aktiv war. Letzterer war ein Freund der Aids-Hilfe, gleichzeitig war er damals Mitglied des Kirchenvorstands der Gemeinde Heilig Kreuz. Von der Idee des Kleinen Sterns war er von Anfang an begeistert, und so stellte er den Kontakt zum damaligen Gemeindepfarrer Andreas Irrgang her. Dieser fand als weltaufgeschlossener Franzikanerpater seinerseits Gefallen an dem Projekt. Mit seiner Kooperation bei der Namenssteine-Installation wollte er ein Zeichen setzen und als Vertreter der Katholischen Kirche Solidarität mit Menschen zeigen, die von Aids betroffen sind. Seiner Begeisterung und Fürsprache ist es geschuldet, dass Gemeinde und Gesamtvorstand von Heilig Kreuz – einigen Gegenstimmen zum Trotz – letztendlich ihre Zustimmung zur Installation des Kleinen Sterns erteilten.
Der Kleine Stern auf dem Kirchplatz der „Kreuzkirche“ wurde am 29. Oktober 1999 mit einem kleinen Konzert in der Kirche eingeweiht. Seitdem findet jährlich im Rahmen unseres Programms zum Welt-Aids-Tag ein Konzert in der Kreuzkirche statt, das von bekannten münsterschen Chören gestaltet wird. Die Konzerte sind immer gut besucht: Zum einen sind sie fester Bestandteil der Trauerkultur unseres Vereins, zum anderen sind sie auch aus dem Kulturprogramm der Gemeinde nicht mehr wegzudenken. Und nicht zuletzt lockt jeder Chor sein jeweils eigenes Publikum in die Kreuzkirche. Wichtiger Bestandteil der Tradition ist der ans Konzert anschließende Gang zum Kleinen Stern und das gemeinsame Gedenken der Verstorbenen, denen die Namenssteine gewidmet sind. Am Jahresende 2011 zählte der Kleine Stern 49 Namenssteine. Jährlich kommen Steine hinzu.
Foto © Susanne Trappmann, Köln

Aids-Hilfe Münster e.V.